2022 wurde nach mehreren Katastrophenjahren der österreichische Waldfonds mit einem Gesamtbudget von 350 Millionen Euro eingerichtet, um Maßnahmen zur Bewältigung der großen Herausforderungen durch den Klimawandel im Wald- und Forstsektor zu unterstützen. Nun wurde dieser angesichts der weiter zunehmenden Großschäden – besonders im Süden durch Borkenkäfer, Stürme und Muren – um weitere 100 Millionen Euro aufgestockt. Wenn aktuell in Medien behauptet wird, diese Summen seien ungerechtfertigt, da der Sektor in den letzten beiden Jahren genug verdient hätte, so zeugt dies von mangelndem Wissen, schlechter Recherche und Übernahme beginnender Wahlkampfrhetorik. Waldfonds ist wichtig und richtig für den heimischen Wald!

Die Ziele des Waldfonds sind präzise definiert und ein strenges Antrags- und Prüfungsprozedere ist für eine Inanspruchnahme hinterlegt. Dabei geht es völlig transparent um eine Unterstützung für den Wald bzw. konkreter Waldentwicklungen und nicht um eine Personenförderung. Die heimischen Waldbesitzer stellen mit ihrer Arbeit und ihrem persönlichen Investment eine Vielzahl von Waldleistungen zur Verfügung. Von diesen profitieren die Umwelt, das Klima, die Wirtschaft und die Gesellschaft. Der Klimawandel macht es aber notwendig, den Wald anzupassen, klimafit für die Zukunft zu gestalten und für die nächsten Generationen zu erhalten. Daher wurde der Waldfonds zur richtigen Zeit aufgesetzt, um diese Herkulesaufgabe bewältigen zu können.

Der Waldfonds unterstützt Projekte zur nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern. Dazu gehören etwa Aufforstung nach Katastrophen, Waldpflege oder Maßnahmen zur Erhaltung der Biodiversität. Der Waldfonds wurde speziell auch für Maßnahmen eingerichtet, die den Wald vor Naturkatastrophen wie Waldbränden, Stürmen oder Schädlingen schützen. Weiters stellt er Mittel für Forschungsprojekte bereit, die darauf abzielen, die Forstwirtschaft weiter zu verbessern und den Waldsektor widerstandsfähiger gegenüber Klima- und Umweltauswirkungen zu machen. Dies schließt die Entwicklung neuer Technologien, Methoden oder Managementpraktiken ein. Und er finanziert angesichts des Klimawandels Maßnahmen, die darauf abzielen, den Waldsektor besser an veränderte klimatische Bedingungen anzupassen. Dies umfasst beispielsweise die Anpassung von Baumarten oder die Einführung von Methoden zur Kohlenstoffbindung.

„Der Waldfonds unterstützt präzise dort, wo der Wald Probleme hat und die durch Klimawandel geschädigten Waldbesitzer, die das nicht mehr alleine stemmen können. Jeder, der Unterstützung aus dem Waldfonds erhält, muss selbst Geld, Arbeit und Engagement einbringen“, erläutert Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich. „Es ist richtig, spezifische Projekte im Wald und nicht die Besitzer zu unterstützen“, zeigt sich Montecuccoli überzeugt.

„Realitätsfremde Gewinnzahlen oder völlig falsche Eigentumsdarstellungen versuchen aktuell in billigen Artikeln eine Neiddebatte auf Kosten unserer aller Zukunft zu schüren. Tatsache ist: nur ein angepasster Wald kann Schutz vor Naturgefahren wie Lawinen oder Muren bieten, vor Erosion schützen, Luft und Wasser filtern oder einen ordentlichen Lebensraum für Tier und Mensch zur Verfügung stellen.“

Felix Montecuccoli stellt abschließend klar: „Korrekt ist, dass der heimische Forstsektor letztes Jahr – nach vielen Jahren mit finanziellen Einbußen – wieder kurzfristig bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen vorgefunden hat. Gleichzeitig gab es aber auch verheerende klimabedingte Katastrophen, die in bestimmten Regionen Österreichs den Wald und seine Besitzer schwer geschädigt haben. Und genau für diese Fälle ist der Waldfonds wichtig und richtig. Der Waldfonds der Bundesregierung bietet geschädigten Betrieben die dringend notwendige Unterstützung, um Maßnahmen gegen die steigenden Herausforderungen zu setzen, damit den heimischen Wald klimafit und somit auch für zukünftige Generationen anpassen zu können. Er ist das richtige Instrument, denn er wirkt gezielt auf der Waldfläche und ist keine Personenförderung. Zu behaupten, der Waldfonds sei ein Wahlzuckerl, ist kurzfristige Wahlkampfrhetorik und wird im Namen des Waldes auf das Schärfste zurückgewiesen. Und wenn man schon Zahlen nennt, dann bitte korrekte: bei den Forstbetrieben machen die Unterstützungen aus dem Waldfonds und den ländlichen Entwicklungen im Schnitt gerade 2 Euro pro Festmeter aus. Dem gegenüber stehen Gesamtkosten in der Höhe von durchschnittlich 65 Euro pro Festmeter!“

Stand 17.11.2023 / Quelle: Land & Forst Betriebe Österreich